Modellhubschrauber

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Der Lama SA-315B von Ikarus

Der Lama SA-315B der Firma Ikarus ist eine Nachbildung des manntragenden SA-315B, der allerdings kein Doppelrotorsystem besitzt. Der Lama ist voll steuerfähig und wird als RTF-Modell inklusive eines 4-Kanal-Senders verkauft.

Ikarus legt dem Modell 4 Ersatzrotorblätter bei. Ausserdem ist ein Ladegerät für 2- und 3-zellige Lipo-Akkus im Set enthalten. Der Heli selbst wird mit einem 2-zelligen Lipo-Akku geliefert (7,4 Volt = 2S1P, 800 mAh). Für Anfänger, die doch eher zu einem Heli diesen Typs greifen, ist vielleicht interessant zu wissen, dass die Stecker verpolungssicher sind und man die Stecker nicht falsch verbinden kann. Zudem erwartet das Ladegerät keine weitergehenden Einstellungen und erkennt automatisch, wann der Ladevorgang abgebrochen werden muss.

Der beiliegende Sender besitzt zwar an der Oberseite zwei Kippschalter, diese sind jedoch nicht angeschlossen und besitzen daher keine Funktion. Aufgrund des proprietären Übertragungsprotokolls ist es nicht möglich, den Heli mit einem handelsüblichen PPM-Sender zu betreiben. Andererseits ist es problemlos möglich, die Sender zu benutzen, die den Walkera-Modellen beiliegen (der Lama von Ikarus dürfte von Walkera hergestellt worden sein). Es ist lediglich der Quartz auszutauschen und die DIP-Schalter richtig einzustellen. Beim 4-Kanal-Sender vom DF4 wäre dies: ON: Schalter 1 und 4, alle anderen OFF.

Wie bei Koaxhelis üblich wird das gesamte Flugverhalten über die beiden Hauptrotoren kontrolliert. Der untere Rotor ist für die Nick- und Roll-Bewegungen zuständig. Über unterschiedliche Drehzahlen der beiden Hauptrotoren wird das Gieren gesteuert. Obwohl der Heckrotor nur dekorativen Charakter besitzt, ist er so leichtgängig, dass er sich bei jeder Gier-Bewegung durch den Luftstrom mitdreht.

Nach dem Kauf

Als Käufer eines RTF-Modells sind kaum noch Schritte durchzuführen, um loszulegen. Um Transportschäden zu minimieren, hat der Hersteller die Stabilisierungsstange noch nicht eingesetzt. Dies muss man vor der Erstbenutzung selber durchführen.

Dieser etwas hakelige Schritt ist etwas einfacher, wenn man mit einem Schraubenzieher die Einfassung leicht auseinanderdrückt, um die Stange einzusetzen.

Wem das Aussehen wichtig ist, der sollte auch noch das Höhenleitwerk einstecken, welches wohl aus Transportgründen noch nicht herstellerseitig befestigt wurde.

Nach dem Laden des Lipos und dem Einsetzen von 8 Mignon-Batterien in den Sender kann es losgehen.

Umbau von Steuer-Modus 2 auf 1

In Deutschland bevorzugen die meisten Piloten den Steuermodus 2 (Gas auf linkem Knüppel). In dieser Konfiguration wird der Lama ausgeliefert. Wer sich jedoch schon an die Steuerung per Modus 1 (z.B. früherer Kauf eines Helis aus dem asiatischen Raum) gewöhnt hat, möchte so nun auch den Lama steuern. Das bedeutet, dass nur die Achsen für Gas und Nick vertauscht werden müssen. In der Anleitung des Herstellers ist der Umbau von Modus 2 auf 3 beschrieben, aber wer nur von 2 auf 1 umbauen möchte, der muss etwas weniger Aufwand treiben:

Der blaue Doppelpfeil im Bild zeigt, welche Stecker im Sender vertauscht werden müssen. Die Stecker passen nur in einer Richtung, d.h. auf der linken Seite ist der Stecker mit dem roten Draht oben (Richtung Antenne) einzusetzen, auf der linken Seite paßt er nur in der anderen Richtung. An der Steuerrichtung hat sich nach dem Tausch nichts geändert: Gasknüppel drücken (nach oben) führt zum Steigen. Wer eine andere Wirkrichtung bevorzugt, kann dies mit den DIP-Schaltern einstellen.

Nach dem Umbau sollte (wie in der Anleitung des Herstellers beschrieben) die Mechanik der Steuerknüppel umgebaut werden, denn die Feder am rechten Knüppel sollte den Knüppel nicht in die vertikale Mittelposition ziehen. Analog gilt dies nun umgekehrt für den linken Knüppel.

Tragleistung

Manntragende Koaxialhelis werden gerne für Lastentransporte eingesetzt. Aber wie steht es mit der Modellvariante? Ist genügend Leistung vorhanden, um eventuell zu Trainingszwecken ein Landegestell zu befestigen oder eine Kamera mitzuführen?

Mann kann die maximale Tragkraft bestimmen, indem man den Heli auf eine Küchenwaage befestigt und noch einige Gewichte dazulegt. Anschliessend tariert man die Waage auf ein Neutralgewicht von beispielsweise 600 Gramm und läßt nun den Hauptrotor mit Maximaldrehzahl rotieren. Das nun angezeigte Gewicht der Waage wird von den initialen 600 Gramm abgezogen und als Resultat erhält man das Gewicht, welches der Heli am Boden(!) tragen kann. Ausserhalb des Bodeneffektes ist die Tragkraft natürlich geringer.

Für den Lama ergibt sich ein Wert von 350 Gramm, die er in Bodennähe maximal ziehen kann. In der Realität zeigt sich aber, dass schon bei unter 100 Gramm Zusatzgewicht die Steuerfähigkeit in der Luft kaum noch gegeben ist. Ein Kameraflug ist daher nur mit extrem leichten Kameras (z.B. FlyCam One) möglich, aber ein leichtes Landegestell kann der Lama auf jeden Fall tragen.